ZRM Zürcher Ressourcen Modell

Das Zürcher Ressourcen Modell «ZRM®» ist ein Selbstmanagement-Training und wurde von Dr. Frank Krause und Dr. Maja Storch für die Universität Zürich entwickelt. Es wird laufend durch wissenschaftliche Begleitung auf seine nachhaltige Wirkung hin überprüft. «ZRM®» beruht auf neuesten neurowissenschaftlichen Erkenntnissen zum menschlichen Lernen und Handeln. Es bezieht systematisch kognitive, emotive und physiologische Elemente in den Entwicklungsprozess mit ein. Durch eine abwechslungsreiche Folge von systemischen Analysen, Coaching, theoretischen Impulsreferaten und interaktiven Selbsthilfetechniken entwickeln und erweitern die Teilnehmenden ihre Selbstmanagementkompetenzen.

Mit Hilfe des ZRM soll der Mensch sich über eigene Ziele klar werden, indem auch das Unbewusste einbezogen wird, um dann unter Beachtung der somantischen Marker ein optimal motivierendes Ziel zu formulieren, mit dem der “Rubikon” überschritten werden kann, um dann dieses Ziel in die Handlung so umzusetzen, dass es schliesslich auch Eingang findet in unser unbewusstes Handlungsrepertoiere.

 ARTIKEL: Das Zürcher Ressourcen Modell und Mediation

Beim Rubikon-Modell von Heckhausen (1989) und Gollwitzer (1990) handelt es sich um ein motivationspsychologisches Modell zielrealisierenden Handelns. Dieses Modell erlaubt es, ein Handlungsziel, etwas, das ein Mensch gerne tun würde, auf seiner Reise durch die Zeit zu begleiten. Es gibt einen Überblick über die verschiedenen “Reifungsstadien”, die ein Wunsch, ist er einmal im Bewusstsein aufgetaucht, durchlaufen muss, bis der betreffende Mensch soweit mobilisiert, motiviert und aktiviert ist, damit dieser Wunsch zum Ziel wird, mit Willenskraft verfolgt und aktiv in Handlung umgesetzt wird.

Heckhausen hat eine schlüssige und wissenschaftlich gut abgesicherte Beschreibung der Entwicklung von Handlungszielen vorgelegt, die Laien wie professionellen BeraterInnen dabei hilft, die richtige Route zu finden. Den Begriff des Rubikon wählte Heckhausen in Anlehnung an Julius Caesar, der im Jahre 49 vor Christus mit den Worten “alea jacta est” (lat: der Würfel ist gefallen), kundtat, dass er nach einer Phase das Abwägens den Entschluss gefasst hatte, mit seinen Soldaten einen Fluss mit dem Namen “Rubikon” zu überschreiten, und der damit einen Krieg begann. Die Rubikon-Metapher wurde gewählt, um “die Grundprobleme einer jeden Motivationspsychologie, nämlich die Wahl von Handlungszielen einerseits und die Realisierung dieser Ziele andererseits” (Gollwitzer, 1991, S. 39) zu analysieren. Mit anderen Worten: “Welche Karriere müssen Wünsche durchlaufen, damit sie effektiv in relevante Handlungen umgesetzt werden können?” (Gollwitzer,1991, ebenda). Diese ‘Karriere’ beginnt mit einem (bewussten) Motiv, geht dann, sofern es gelingt, den ‘Rubikon’ zu überqueren, in eine von Entschlossenheit charakterisierte Intention über. Auf sie aufbauend folgt eine sog. ‘präaktionale Vorbereitung‘, in der die Planungen und Maßnahmen erfolgen, um abschließend die angezielte Handlung auszuführen.

Aus motivationspsychologischer Sicht geht Kuhl (2001) davon aus, dass jedem bewusst gewordenen Motiv ein unbewusster “Bedürfniskern” (S. 553) zugrunde liegt. Ebenso geht neurowissenschaftliche Theoriebildung davon aus, dass die Grundlage der Motivbildung in unbewusst verlaufenden Prozessen zu suchen sein muss. “Das unbewusste, limbische Erfahrungsgedächtnis lenkt – hierin ist Freud zweifellos zuzustimmen – unser Handeln stärker als unser bewusstes Ich; es äussert sich als Motive, Zu- und Abneigungen, Stimmungen, Antriebe, Wünsche und Pläne, die als relativ diffus und detailarm empfunden werden” (Roth, 2001, S. 373). In diesem Sinne sollte nach Grawe (1998) der Stufe des bewusst gewordenen Motivs eine Stufe, welche die unbewussten und vorbewussten Bedürfnisse beinhaltet, vorgeschaltet werden. Dieser Anregung folgend, haben wir das ursprünglich vierstufige Modell, das mit einem (bewussten) Motiv beginnt, um eine fünfte Stufe ergänzt. Sie beinhaltet das unbewusste (oder zumindest wenig bewusste) Bedürfnis, welches dem (bewussten) Motiv als vorangehend oder zugrundeliegend angenommen wird.
(Text: Maya Storch)