Das Neuro-Linguistische Programmieren (NLP) beschreibt – ausgehend von Erkenntnissen der modernen Systemtheorie, Linguistik, Neurophysiologie und Psychologie – die wesentlichen Prozesse, wie Menschen
- sich selbst und ihre Umwelt wahrnehmen,
- diese Informationen auf ihre eigene Weise verarbeiten,
- auf dieser Grundlage handeln,
- entsprechend miteinander kommunizieren,
- lernen und sich verändern.
Menschen unterscheiden sich in der Art und Weise, wie sie bestimmte Situationen, sich selbst, andere Menschen, Ihre Beziehungen, ihre berufliche Tätigkeit und das Leben allgemein erleben. Je nachdem, wie wir zu einem bestimmten Zeitpunkt uns selbst und unsere Umwelt wahrnehmen, wie wir denken, welche Überzeugungen wir haben, wie wir fühlen und wie wir diese Gefühle bewerten, kann ein und dieselbe Situation als angenehm und wohltuend oder aber als schwierig und belastend erlebt werden.
Basierend auf Studien und Modellen der menschlichen Wahrnehmung und Informationsverarbeitung macht NLP bewußt, welche Faktoren unser Erleben steuern und wie wir unsere Erfahrung selbst erschaffen. Auf dieser Grundlage enstanden in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von Handlungsmodellen.
Die pragmatisch ausgerichteten Handlungsmodelle des NLP dienen einer Verbesserung der zwischenmenschlichen Kommunikation sowie der persönlichen Entfaltung.
NLP ist die Disziplin im Bereich der Kognitions- und Verhaltenswissenschaften, die sich explizit und in umfassender Weise dem Studium der menschlichen Subjektivität verschrieben hat. Mit Hilfe der dabei gewonnenen Erkenntnisse eröffnet NLP zugleich – sowohl für Einzelpersonen als auch für Gruppen und Organisationen – effiziente und flexible Zugänge zu ziel- und lösungsorientierten Veränderungen. Wie jede andere wissenschaftliche Disziplin entwickelt sich NLP dabei durch neue Forschungen fortlaufend weiter.
NLP-Trainings vermitteln eine größere Bewußtheit über die Prozesse, die das eigene Erleben steuern. Sie vermitteln einen erweiterten Gebrauch der fünf Sinne sowie die Fähigkeit, persönliche Ziele zu formulieren und diese unter Berücksichtigung der Einflußfaktoren zu verwirklichen.
Das in den vergangenen Jahrzehnten weltweit erarbeitete Wissen ermöglicht es professionellen Kommunikatoren – unabhängig von ihrer inhaltlichen Ausrichtung – u.a. das eigene Verständnis für zwischenmenschliche Kommunikationsprozesse zu verfeinern, sich – unabhängig von der methodischen und inhaltlichen Ausrichtung der eigenen Arbeit – noch leichter auf die invididuelle “Realität” des Gegenübers einzustellen, die eigene Flexibilität im Umgang mit Menschen unterschiedlichster Herkunft beachtlich zu erweitern sowie sich flexibel den Herausforderungen einer sich ständig wandelnden Welt zu stellen.
DIE GESCHICHTE DES NLP
beginnt in den siebziger Jahren, als die beiden amerikanischen Wissenschaftler Richard Bandler und John Grinder aufeinander trafen. John Grinder war zu diesem Zeitpunkt Professor für Linguistik an der Universität von Kalifornien in Santa Cruz. Richard Bandler war Mathematiker, Gestalttherapeut und Computerfachmann. Beide zeichneten sich dadurch aus, dass sie beständig lernen und sich weiterentwickeln wollten. Auf dem ersten Kongress des Word Council of Psychotherapy in Wien 1996 hat John Grinder im Rückblick sich und Bander als ziemlich verrückt bezeichnet – und das waren sie wohl auch! Sie waren bereit, Dinge mit ihren Gedanken zu machen, die noch nie zuvor ein Mensch gemacht hatte. Denn sie beschlossen herauszufinden, wie Experten ganz besondere Leistungen auf bestimmten Gebieten erzielen, während andere versagen. Sie interessierten sich nicht dafür, warum diese Erfolgreichen so handelten, sonderen WIE sie handelten. Diese erfolgreichen Menschen nahmen sie sich als Modelle und versuchten zu erkennen, welche Muster sie benutzen, um die von ihnen gewünschten Ziele zu erreichen. Sie entwickelten ganz spezielle Techniken, um diese Muster zu erkennen und für andere nutzbar zu machen.
Der besondere Reiz an NLP liegt darin, dass es mit den Methoden von Bandler und Grinder möglich wird, jemanden zu modellieren, der nicht einmal bewusst weiss, wie er seine Spitzenleistung vollbringt. Die wenigsten Erfolgriechen wissen nämlich genau, wie ihre Erfolge zustande gekommen sind, da ihnen ihre Muster oft nicht bewusst sind. Inzwischen haben Bandler und Grinder Finanzexperten, Therapeuten, Lehrer, Politiker, Scharfschützen, Wissenschaftler und Experten aus vielen Gebieten modelliert. Es gibt für fast alle Fähigkeiten, Erfolge und Aufgaben gute Modelle in dieser Welt. Mit NLP nutzt man diese Modelle, um sich vorhandenes Wissen und Strategien in extrem kurzer Zeit anzueignen, um dann darauf aufbauend etwas Weiterführendes zu schaffen.
Berühmt geworden sind Grinder und Bandler vor allem durch das Modellieren von vier sehr faszinierenden Persönlichkeiten: Dr. Milton Erickson, dem wohl bedeutendsten Hypnotherapeuten der Welt, Virginia Satir, einer aussergeöhnlichen Familientherapeutin, Fritz Perls, dem Vater der Gestalttherapie und Gregory Bateson, einem unglaublich intellektuellen und vielseitigen Philosophen und Anthropologen. Darüberhinaus wurde z.B. auch Walt Disney modelliert und hieraus entstand die Walt-Disney-Strategie.
BEISPIEL
Im NLP unterscheidet man zwischen Mikro- und Makrostrategien. Die Walt Disneys Kreativitätsstrategien ist eine Makro-Strategie. Das Neurolinguistische Programmieren ist aus der Idee heraus entstanden, die Strategien und Verhaltensweisen von Könnern zu modellieren (kopieren). Walt Disney war sicher ein lebendes Beispiel für unglaubliche Kreativität. Denke Sie nur an die Filme, die er produziert hat oder die Vergnügungsparks. Wie hat er das gemacht?
Wofür hätten Sie gerne mehr kreative Ideen? Gibt es eine Aufgabe, ein Projekt oder ein Ziel, das noch nicht völlig ausgereift in ihrem Kopf ist? Oder möchten Sie einfach nur Ideen sammeln, um ein Zimmer, die Wohnung oder den Arbeitsplatz zu verschönern? Möchten Sie insgesamt eine Beziehungen verändern und hierfür ein paar neue Möglichkeiten kennen lernen? Dann ist die Walt Disney-Strategie sehr gut geeignet.
NLP-Annahmen
- Die Landkarte ist nicht das Gebiet. Jeder Mensch ist einzigartig. Er richtet sich nach seinem Modell der Welt und nicht danach, wie die Welt “wirklich” ist.
- Menschen reagieren auf ihre Abbildung der Realität, nicht auf die Realität selbst. Es ist niemals die Welt, die reduziert ist, sondern unsere Wahrnehmung.
- Rapport bedeutet, dem anderen im Modell seiner Welt zu begegnen.
- Menschen haben zwei Kommunikationsebenen : bewusst und unbewusst. Sie können nicht nicht kommunizieren. In der Kommunikation gibt es keine Fehler, nur Feedback.
- Jedes Verhalten hat eine positive Absicht.
- Eine Wahl zu haben ist besser, als keine Wahl zu haben; oder: Je größer die Auswahl, desto besser, denn die Person mit der größten Verhaltensvariabilität kontrolliert die Situation.
- Die Wahl, die ich treffe, ist immer die beste, die mir zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung steht. Allerdings heißt das nicht, dass es nicht noch eine bessere gibt.
- Alle Menschen haben Ressourcen, um jede gewünschte Veränderung an sich vorzunehmen.
- Wenn jemand etwas tun kann, ist es möglich, dieses Verhalten zu modellieren und es jemand anderen zu lehren.
- Jede Aufgabe kann bewältigt werden, wenn man sie in genügend kleine Schritte unterteilt.