Wir wiederholen alte Verhaltensmuster, provozieren Situationen und Umstände, die mit unserem Leben nur scheinbar etwas zu tun haben und reagieren oft irrational und überzogen auf Situationen in unserem Leben.
Wenn wir aber während einer Sitzung zurückgehen , das Trauma noch einmal emotional, mental und körperlich erleben, können wir es lösen und heilen. Wir können die Postulate auflösen und erkennen, dass sie zu einer anderen Zeit gehören. Wir können sie sozusagen von unserem gegenwärtigen Leben abkoppeln. Erfahrungen und Traumata aus vergangenen Zeiten werden nicht mehr in unsere jetzigen Erfahrungen mitgenommen. Unsere Reaktionen auf Lebenssituationen werden nicht mehr von alten Erfahrungen gefärbt.
Während der ganzen Zeit ist der Klient voll bei Bewusstsein und kann den Prozess jederzeit unterbrechen oder abbrechen. Der Therapeut begleitet den Klienten behutsam und in seinem Tempo. Ein sehr wichtiger Aspekt in dieser Arbeit ist die körperliche Erfahrung, das körperliche Erleben der alten Situation und statt in Hilflosigkeit und Überforderung zu erstarren, die körperliche Handlungsintension zu Ende zu führen, um die erstarrte Energie freizusetzen und damit die alte Erinnerung aus den Zellen und dem Gewebe zu löschen und durch die neue Erfahrung zu ersetzen. Der Verstand kann das Trauma zwar erfassen und verstehen, aber nicht immer lösen, da es im Körper gespeichert ist und dieser es ebenfalls verarbeiten muss. Daher ist eine Verhaltensänderung allein durch das logische erklären können nicht möglich. Im Gegenteil. Wie die Neurowissenschaften gezeigt haben, verstärkt das mentale Erklären das Traumamuster.
In dieser Welt hat jeder Pol einen Gegenpol, um die Welt der Polarität in Gang zu halten. Es ist ein Entwicklungsweg der Seele, der durch das Erleben der Polarität führt.
Als wir uns in die Dualität begeben haben, haben wir diesem Pakt zugestimmt, uns mit den Schattenseiten unseres Seins auseinander zu setzen. Wir haben, als wir uns auf diese Art des Lebens eingelassen haben, unsere unsterbliche, ganzheitliche Seele als Einsatz gegeben um den Weg der Erfahrung, den Weg der Dualität gehen zu können.
Wir gehen einen Bund ein, um die Schattenseiten des Lebens zu erfahren – denn nur so lernen wir, nur wer die Dunkelheit kennt, weiss, was Licht ist. Dieser Bund hält uns hier auf der Welt. Bei dem Tauschhandel geht es auch immer um Macht gegen Seele. Die Seele weiss, was richtig ist und jedesmal, wenn wir als Täter gegen unser Gewissen verstossen oder als Opfer ein Trauma erleben, geht ein Teil unserer Seele verloren (wer hat noch nie in die leeren Augen eines Menschen nach einem Schockerlebnis gesehen oder die Leere in den Augen eines Gewalttäters)
Die Lösung ist das Anerkennen und Akzeptieren unserer dunklen Seiten, ohne die wir unser Licht nicht erkennen könnten. Solange wir uns aber davon abwenden, sie nicht wahrnehmen wollen und unterdrücken (und nur in den anderen sehen), bleiben die Schatten bei uns, nur um uns immer wieder daran zu erinnern. Leid, Hass, Trauer und Schmerz sind die Folgen.
Wenn wir aber bereit sind, uns diese dunkle Seite anzusehen, ohne uns dafür zu verurteilen, sie und damit uns anzunehmen, sind wir auf dem Weg diese zu transformieren und in bedingungslose Liebe umzuwandeln.
Wir gehen dann zurück auf dem Weg in die Einheit, in das Licht. Wir gehen wieder nach Hause. Trotz vieler Irrwege und Verstrickungen haben wir den Weg wieder gefunden. Der Motor ist unsere Seele. Wir brauchen den Mut die Verantwortung für uns und unser Handeln zu übernehmen und das, was nicht zu uns gehört, bei den anderen zu lassen, wo es hingehört, so erhalten wir unsere Würde und geben diese den anderen zurück und damit stehen wir einander auf gleicher Ebene gegenüber – niemand ist besser oder schlechter -nur anders.
siehe hierzu:
ROGER J. WOOLGER, PH.D, is a Jungian analyst, regression therapist and professional lecturer with degrees in psychology, religion and philosophy from Oxford and London Universities. He trained as an analyst at the C.G. Jung Institute, Zurich. Born a British citizen, Roger has lived and taught Jungian and transpersonal psychology and comparative religion in North America and England. He has been a Guest Professor at Vassar College, where he gave the Mary Mellon Memorial lectures in 1988. He has also been a Visiting Professor at the University of Vermont (1975) and Concordia University, Montreal (1979-80). He has led workshops at the New York Open Center, Esalen Institute and Omega Institute, and speaks at a broad range of conferences internationally.